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Crowd-
Als mit der letzten Schlusssirene am 24. März 2017 der Klassenerhalt gegen Crimmitschau unter Dach und Fach gebracht war, hofften viele nach dem Sommer endlich wieder einmal eine Saison mit erheblich weniger Sorgenfalten erleben zu dürfen. Genügend Stimmen waren laut geworden, dass man -
Der Sommer brachte dann vor allem eine andere Überraschung: ein zweites Crowdfunding-
Sie alle zählten auf uns – und bekamen natürlich das Geld auch zusammen: Die beiden Fanbeauftragten Franzisco „Siggo" Lucio Tippmann und Thomas Neumann, Spieler Harry Lange, Gesellschafter Martin Schröer, Geschäftsführer Andreas Ortwein und Crowd Funding-
Nauheimer Fans sind ausgesprochen leidensfähig und können sehr labil in ihren Versprechungen sein. Als die Sonne sich anschickte jeden Gedanken an Eishockey zu verdrängen, wurde zum einen das Projekt erfolgreich beendet, der EC konnte das gewünschte Geld und sogar etwas mehr einstreichen, und auch der Blick auf den Dauerkartenzähler zeigte, dass die oben erwähnten Ankündigungen nicht wirklich ernst gemeint waren. Die Zahl der Bestellungen bewegte sich in „normaler Größenordnung" und landete im September bei ähnlich vielen Karten wie schon im Jahr zuvor. Die letzte Veröffentlichung ergab 810 Dauerkarten (gegenüber 831 in der Vorsaison). Die neue Mannschaft hatte wohl auch ihr Scherflein dazu beigetragen, denn der Trend ging eindeutig Richtung amerikanisch/kanadisch geprägter Teamausrichtung.
Peu à peu kristallisierte sich ein Bild der neuen Roten Teufel heraus. Im Tor ersetzte Felix Bick von der Düsseldorfer EG Mikko Rämö. Die Fans hatten ihn von seiner Förderlizenz-
Ergänzt wurde die Mannschaft um Eigengewächs Garret Pruden, der aber gleichzeitig noch für die Kölner U19 Mannschaft in der DNL eingesetzt wurde und somit nur sporadisch im Team der Roten Teufel auftauchen sollte. Verlängert wurde auch die Kooperation mit der Düsseldorfer EG, sodass mehrere FöLi-
Die Pre-
So startete am 15. September die Punktrunde für die Roten Teufel mit einem Heimspiel. Die neue Videowand war zu diesem Zeitpunkt jedoch ebenso wie das angekündigte High-
Den ersten Tiefschlag erhielten die Teufel in Dresden, wo man noch in der Vorbereitung mit 4:3 die Oberhand behalten hatte. Mit der Niederlage konnte man zwar leben, aber ein 6:1 hätte es nicht gerade sein müssen. Doch war dies bereits am nächsten Spieltag Schnee von gestern, denn im ersten Hessenderby der Spielrunde fegte Bad Nauheim die Huskies aus Kassel in einem begeisternden Spiel mit 5:3 vom Eis. Als man darauf im nächsten Match auch die bisherige Überraschungsmannschaft aus Crimmitschau 6:1 deklassierte, war die rot-
Schlecht -
Kaiserwetter in Garmisch beim Einzug der Nauheimer Fans (Fotos privat)
Dass man in Bad Nauheim gerade in dieser Disziplin selten zu den Besten gehörte, ist allgemein bekannt, aber die Schwäche zu Anfang der diesjährigen Saison war schon eklatant. Sie sollte sich im Laufe der Saison verbessern, aber erst gegen Ende der Hauptrunde wirklich akzeptabel werden.
Mitte Oktober rollte ein Sonderzug nach Garmisch und verwandelte das Olympiastadion in eine Heimarena für die Kurstädter. An diesem Abend aber waren die Werdenfelser den berühmten Tick besser und so unterlag man unter der Zugspitze trotz guter Leistung mit 3:2. War diese Niederlage noch verschmerzbar, so tat das gleiche Ergebnis in Freiburg, einen Spieltag später, doch schon etwas weh, auch wenn es „nur" eine Niederlage nach Verlängerung war.
Besser lief es gegen die Löwen aus Frankfurt, auch in dieser Saison einer der ganz großen Meisterschaftsfavoriten. Der ungeliebte Nachbar wurde mit 2:1 nach Verlängerung in die Schranken gewiesen. Noch einmal hatte man eine tolle Leistung gezeigt, doch sollte dieses Spiel am 22. Oktober für lange Zeit das letzte gewesen sein, bei denen die Zuschauer zufrieden nach Hause gingen.
Was folgte war eine rabenschwarze Serie. In 15 Spielen bis zur Saisonhalbzeit sollten nur noch 5 Siege gelingen. Teilweise deprimierende Niederlagen in Heilbronn, Kaufbeuren, Bayreuth und Kassel sowie unerwartete Heimpleiten gegen die Lausitzer Füchse und Freiburg brachten die Volksseele in Aufruhr. Selbst die knappen Heimsiege gegen Tölz und Kaufbeuren konnte da nicht beruhigen, denn sie entsprangen mehr glücklichen Zufällen denn geordnetem, systematischen Puckspiel. Man fragte sich wie diese anfangs so stark auftrumpfende Truppe plötzlich so desolat und verunsichert agieren konnte. War das wirklich noch das Team, dass Kassel und Frankfurt geschlagen hatte? Schuldige wurden gesucht und -
Der Tenor in den sozialen Medien war ganz klar: Es muss sich etwas ändern, sonst stehen am Ende dieser Hauptrunde weder Playoffs noch Pre-
Selbst ein neutraler Beobachter konnte sich dieser Analyse nicht vollständig verschließen. Es war offensichtlich, dass Mannschaft und Trainer extrem verunsichert waren. Dass musste wohl auch der anerkannte Fachmann Franz Steer bemerkt haben, denn in der Pressekonferenz nach der Heimniederlage gegen Dresden sprang er seinem Trainerkollegen Kujala ungefragt zur Seite und meinte: „Du kannst im Ballsaal nur mit den Mädels tanzen, die da sind, ob sie hübsch sind oder nicht!". Aber gerade das bezweifelten die Fans, denn um im gebrauchten Metapher zu bleiben, waren die „Mädels im Ballsaal des EC Bad Nauheim" anfangs durchaus hübsch, doch blätterte nun der Lack zusehends von ihnen ab. So schrieb Manuel Dietrich frustriert in einem Forumsbeitrag: „Kujala schafft es aus jedem Kanadier einen Finnen zu machen" und wollte damit sicherlich nicht die Qualität finnischer Spieler anzweifeln, sondern vielmehr ausdrücken, was viele dachten: Kujala versuchte seine Kontingentspieler in ein System zu zwängen, welches nicht zu ihrem Spielverständnis passte. So schürte man wohl ungewollt Chaos und Verunsicherung im Team.
Dem Heimspiel gegen Ravensburg ging eine 6:1-
Schützenhilfe vom Trainerkollegen: Franz Steer (Dresden) verteidigt Kujala während der Pressekonferenz -
Es wurde ein Spiel, das man nach der Schlusssirene nicht wirklich einordnen konnte. Die Mannschaft wollte und kämpfte, doch es lief nicht rund. Weiterhin viele technische Problem, Fehlpässe und mangelnde Übersicht. Zu Beginn der Spiels hatten die Fanatics zu einem 13-
Dennoch konnte man die ersten beiden Drittel als „relativ ordentlich" bezeichnen, denn die Bemühungen waren deutlich zu sehen. So führten die Teufel nach 40 Minuten auch 3:2. Doch als im letzten Abschnitt schnell der Ausgleich fiel, war trotz bestem Willen jede Andeutung von Herrlichkeit wieder dahin. Müde und abgekämpft bekam man nichts mehr auf die Reihe. Spätestens jetzt hätte man sich das Schweigen der Fanatics zurückgewünscht. Doch da intonierte das letzte Häuflein Hardcore-
Die Niederlage nach Penaltyschießen stellte zwar eine gerechte Punktevergabe dar, half aber der aktuellen Lage Nauheims kein bisschen weiter. So fragte Geschäftsführer Ortwein denn auch ratlos: „Wem soll ich denn heute einen Vorwurf machen?", während Trainer Kujala sich selbst Mut machte und davon sprach „stolz auf sein Team" zu sein, weil es aufopferungsvoll gekämpft habe. Die vollmundig angekündigten Konsequenzen fanden nicht statt…
Wieder war dies Wasser auf die Mühlen der Kritiker Kujalas und Ortweins. Und wer weiß, ob es für die beiden nicht doch ins Auge gegangen wäre, hätte das Wochenende nach diesem Spiel dem Führungsduo nicht eine Atempause spendiert. Diese kam in Form eines unerwarteten 6-
Ganz besonders beklagte man die Heimniederlagen gegen Freiburg und Heilbronn, wo die Punkte doch eigentlich voll eingeplant waren. Das Publikum pfiff erstmals deutlich vernehmbar ihr eigens Team aus. Als Kujala dann in der Pressekonferenz mit den Worten "Die Verunsicherung der Fans ist auf die Mannschaft übergesprungen… Wir ziehen derzeit keinen Vorteil mehr aus Heimspielen…" diese Pfiffe auch noch mitverantwortlich für die schlechte Leistung seiner Mannschaft machte, schäumte der Volkszorn über.
Was man dabei aber übersah, war die Tatsache, dass die Roten Teufel noch immer auf Platz 9 rangierten und somit auf dem angepeilten Pre-
Und wieder waren es hauptsächlich Auswärtspartien, die dem Team Selbstbewusstsein zurückbrachten. Sah man zuhause konfuse Spiele, wie beispielsweise der 3:2-
Cody „Slyderman" Sylvester steuerte das 1:0 und den 3:3-
Doch auch zuhause sollte nach dem Jahreswechsel endlich wieder einmal ein richtig gutes Spiel folgen. Was konnte geeigneter für so ein Vorhaben sein, als ein Hessenderby? Die Kassel Huskies kamen am 7. Januar gerade recht und lieferten sich mit den Teufeln ein sehenswertes, hochklassiges Match. Als Leon Niederberger nach 2:15 min in der Overtime Ex-
Dass Pauli gleich das siegbringende 3:1 gegen die Westsachsen schoss, war das i-
Was aber hatte sich seit dieser Zeit so verändert? Nun Kujala nahm eigentlich nur zwei Veränderungen an seiner Mannschaft vor. Zum einen spielte Meland seit Weihnachten nicht mehr als Verteidiger sondern als Stürmer, was einerseits die Defensive sicherer machte (Meland stürmte seit Beginn sowieso mehr, als dass er nach hinten absicherte) und andererseits den Sturm stärkte. Eric Meland ein zweiter Mark West??? So manch einer stellte sich diese Frage wohl. Die andere Veränderung war die Trennung von Sylvester und Livingston. Auch diese Maßnahme wirkte sich positiv auf das Spiel der Roten Teufel aus. Livingston blühte in den letzten Begegnungen regelrecht auf. Schade nur, dass man eine halbe Saison brauchte, um die Stärken der Konti-
Am 18. Januar 2018 kam eine Nachricht ganz anderer Natur: Das Schiedsgericht über einen möglichen Auf-
Und genau daran zweifelte in der Wetterau so langsam keiner mehr, denn Mitte Januar setzte so etwas wie ein EC-
Dennoch, vor den letzten zehn Hauptrundenspielen hatte man die bereits davongeeilten Falken wieder eingefangen und sogar vier Punkte hinter sich gelassen. Man stand selbst auf Platz 8 und es waren nur noch sechs Punkte bis zum heißbegehrten Platz 6, der eine direkte Qualifikation für die Playoffs bedeuten würde. Mitgeholfen hatte hier auch noch eine Entscheidung am grünen Tisch. Crimmitschau musste nachträglich drei Punkte aus dem Spiel gegen Bayreuth abgeben, da man einen nicht spielberechtigen Akteur eingesetzt hatte. Nach hinten hatten sich die Kurstädter inzwischen ein Polster von elf Punkten auf Freiburg erspielt, die sogar noch ein Match mehr ausgetragen hatten. Vieles deutete also in diesem Jahr auf die erstmalige Teilnahme an den Pre-
Bevor im Februar im fernen Pyoengchang/Südkorea die Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen antrat, kam noch einmal heftige Bewegung in den Spielermarkt. Viele Zweitliga-
Auch Bad Tölz kündigte mit Johannes Huß einen Neuzugang aus Düsseldorf an, und zwar zunächst als Förderlizenzspieler. Aber… -
Genau gegen diese Tölzer fand am 4. Februar das nächste Heimspiel des EC statt. Es war als Familien-
Sponsoren bekamen vergünstigte Kartenpakete angeboten und machten auch regen Gebrauch davon, sodass mit einer stattlichen Besucherzahl gerechnet werden durfte. Mit Mikko Rämö hatten die Löwen gerade kürzlich unseren Ex-
Mit 3511 Zuschauern war es bis dahin der drittbeste Besuch eines Hauptrundenspiels. Von Anfang an zeigten die Rot-
Marcel Brandt kam für den Rest der Saison von der DEG zum EC Bad Nauheim und ersetzte Eric Meland. Ein Tausch, der sich als ein wahrer Glückgriff erwies. Er brachte echte Klasse ins Spiel der Roten Teufel. (Foto: Chuc)
Dazu kam mit Neuzugang Marcel Brandt ein Klasseverteidiger, der im zweiten Spiel seine zweite Bude für Nauheim machte; so durfte es ruhig weitergehen.
Mit 3511 Zuschauern war es bis dahin der drittbeste Besuch eines Hauptrundenspiels. Von Anfang an zeigten die Rot-
Ein frommer Wunsch? Mitnichten -
Kaum zu glauben was die Mannschaft in diesen Tagen leistete. Denkt man zurück an die desaströsen Vorstellungen im Herbst, so spielte hier eine komplett andere Mannschaft. Mit einem Mal stand sogar die Möglichkeit eines Playoff-
Tabellenzweiter Riessersee wurde gleich mal mit 5:2 weggeputzt bevor sich in der darauffolgende Woche der Fokus zusehends auf das internationale Eishockey verlagerte. Ein Hammer jagte in Pyoengchang den anderen. Im Achtelfinale schoss Deutschland die Schweiz mit 2:1 (n.V.) ab; einen Tag später gab‘s den Wahnsinnssieg gegen Weltmeister Schweden (4:3 n.V.) und am 23. Februar folgte ein Sahnetag allererster Güte gegen die Kanadier. Ebenfalls mit 4:3 warfen Ehrhoff, Goc, Kahun & Co die Ahornblätter aus dem Wettbewerb. Im deutschlandweiten Jubel über den Finaleinzug ging der wichtige 3:2-
Und dann kam das Hammerspiel gegen die Russen. Erstmals in der Eishockeygeschichte stand Deutschland in einem olympischen Finale. Ehrensache, dafür um 5:00 Uhr morgens aufzustehen und die Glotze anzuschalten. Ein mitreißendes Spiel brachte Dramatik bis zum Schluss. Dabei hatten die deutschen Spieler in der 57. Spielminute beim 3:2-
So erfreulich die Nachrichten aus dem fernen Asien, so unerfreulich eine Meldung aus dem EC-
Da lachen sie schon wieder. v.l.n.r.: Frank Mauer, Danny aus den Birken, Yannic Seidenberg und Patrick Reimer bekommen Silber. (Foto: Screenshot Liveübertragung ARD)
Das dies auf Dauer nicht so sein sollte, ist wohl allen klar. Doch am Abend des Olympiafinales offenbarte sich wie dringend eine Neuverpflichtung sein würde. Mit Marius Erk traf es den nächsten EC-
Die Meldung kam mittwochs: Fredrik Widén, ein schwedischen Verteidiger aus Zell am See (Alps Hockey League) verstärkte ab sofort die Roten Teufel. 9.500€ wurden zuletzt als Erlös aus der Sammelaktion aufgerufen. Ob die gewünschten 15.000€ noch erreicht wurden, blieb offen. Doch liegt die Vermutung nahe, dass Fans und Sponsoren ihr Spendenfreudigkeit diesmal etwas einschränkten, denn mit der Verpflichtung wurden auch gleichzeitig die Eintrittspreise für Pre-
Ob es überhaupt zu einem Pre-
Und es kamen 3312! Eine sehr ansprechende Kulisse für ein Spiel voller Dramatik, hervorragender Stimmung und Happy End für die Rot-
Vier Tage bevor die Playoffs begannen, platze eine Meldung in die sportliche Verschnaufpause, mit der -
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Am Dienstag, den 13. März ging es endlich los, doch der Auftakt in Kaufbeuren verlief denkbar ärgerlich. Nauheim machte ein sehr gutes Auswärtsspiel, ging 2:0 und 3:2 in Führung und unterlag dennoch in der Overtime. Gerade mal 50 Sekunden waren gespielt, als die Allgäuer mit ihrem 4. Tor den Sudden Death der Kurstädter besiegelten -
Choreo der Fanatics vor dem ersten Viertlefinal-
Das CKS war zwar nicht komplett ausverkauft, aber mit 4146 Besuchen war es der zweitbeste Zuschauerzuspruch in dieser Saison. Das wohlige Kribbeln der Playoff-
50 Sekunden war das zweite Drittel alt, als James Livingston goldrichtig stand und Stefan Vajs zum zweiten Mal vernaschte. Was zu diesem Zeitpunkt niemand dachte, es war bereits der Endstand! Die verbleibende Spielzeit war dennoch alles andere als langweilig. Ein ständiges rauf und runter mit verschossenem Penalty für Bad Nauheim und negativem Videoentscheid gegen ein Kaufbeurer Torschuss. Doch am Spielstand ändert sich nichts mehr. Somit glich der EC die Serie mit 1:1 aus und fuhr am Sonntag erneut mit guten Chancen ins Allgäu.
Mit Spiel drei sollte man sich in diesem Rückblick nicht allzu lange aufhalten. Nach gutem Beginn, aber zwei Gegentoren im ersten Drittel, war der Käse recht schnell gegessen. Highlights im restlichen Spiel waren ein Fight zwischen Livingston und De Paly sowie ein Bandencheck von Sylvester an Ketterer. Beides nicht besonders prickelnd, denn es schlug sich nur negativ auf das EC-
Doch blieb diese zum Glück aus. Dafür stellte der vierte Spieltag in der Playoff-
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Wieder liegt eine lange, öde, eishockeylose Pause vor uns… So blöd es klingt: Angesichts der guten Leistungen zum Schluss der Hauptrunde, tat das Ende diesmal mehr weh als die Jahre zuvor, wo man einfach nur froh war die „Schreckensspiele" hinter sich zu haben. Nicht wenige hatten vor den Playoffs von der Möglichkeit geträumt erstmals ins DEL2-
Was blieb, war eine Saison voller Emotionen; einerseits geprägt von depressiver Niedergeschlagenheit mit heftigen Zornesattacken, andererseits von totaler Euphorie und burstschwellendem Stolz auf die Farben Rot und Weiß. Geschäftsführer Andreas Ortwein nannte die Saison kürzlich eine »Riesen-
Um hier keinen falschen Zungenschlag aufkommen zu lassen: Es wäre sicherlich absolut ungerecht aufgrund der verkorksten Herbstmonate oder des Viertelfinal-
Man muss konstatieren, dass der EC 17/18 so heftig wie wohl noch nie von Verletzungspech heimgesucht wurde. Ehrlicherweise muss man aber auch zugeben, dass die wochenlangen Krankenstände von Meland, Ketter, Pauli, Brandl, Kohl, Woidtke, Reimer, Stiefenhofer und Erk nicht 1:1 deckungsgleich mit unserem Tief verlaufen sind. Im Herbst war ich mir sicher, dass ein neuer Impuls nur durch den Austausch des Trainers kommen könne. Wie viele andere habe ich mich getäuscht, denn Petri Kujala hat es (Gott sei Dank!) geschafft das Ruder rumzureißen und mit (fast) den gleichen Spielern wieder schöne Erfolge zu feiern. Dass der Trainer vor den Playoffs dennoch seinen Abschied ankündigte, war schon eine Riesenüberraschung, vielleicht sogar der Knackpunkt, dass es nicht so weiterlief, wie gegen Ende der Hauptrunde!? Zumindest hat es Kujala den Fans durch das Viertelfinal-
Unbestreitbar hat die GmbH Ende Januar noch einen echten Coup gelandete, als man Meland gegen Brandt austauschte. Die Mannschaft bekam durch ihn einen spürbaren Leistungsschub. Brandt war Leader der Saisonendphase und hat das Nauheimer Spiel praktisch in allem verbessert; ganz besonders jedoch das zuvor mehr als dürftige Powerplay-
Ohne die finanziellen Ergebnisse der GmbH zu kennen, dürfte es in dieser Saison wirtschaftlich nicht allzu schlecht gelaufen sein. Für finanzielle Engpässe sprangen (oft genug) Sponsoren und Fans ein. Der Zuschauerschnitt hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder gefangen (siehe obiges Diagramm) und die Besucherkurve zeigt erneut deutlich nach oben. Zwar berichtete die WZ am 20. Februar davon, dass ein mittlerer bis hoher fünfstelliger Betrag infolge des nicht erreichten Zuschauerplans während der Hauptrunde sowie den daraus resultierenden Cateringeinbußen fehle, doch ist die Aussage durch offiziell genannte Besucherzahlen ehrlicherweise nicht belegbar. Es stimmt, einige Spiele waren gesponsert – da zahlten aber Sponsoren die vielen (Frei-
Entwicklung der offiziellen Zuschauerzahlen seit dem letzten Zweitligaabstieg. Nach einem Knick im letzten Jahr ging es diese Saison wieder deutlich aufwärts. Es fehlen nur 127 Besucher bis zum Rekord in 2015/16. Bei einem erfolgreichen PO-
Eigentlich haben wir im Augenblick gar nicht soooo schlechte Karten. Unser Stadion hat die langersehnte Videowand und wir haben die Playoffs erreicht. Sehr viel mehr erwarten die Fans in der Wetterau vermutlich gar nicht – sieht man mal davon ab, dass niemand sich solche Krisen wie im November/Dezember wünscht und man vielleicht auch wieder mal ein erfolgreiches PO-
Und damit will ich es auch bewenden lassen, denn nach einer solchen Saison sollte man eigentlich nicht meckern, weder von Seiten der Fans noch von Seiten der Offiziellen. Aber so sind wir „Rübenbauern" nun halt mal; obwohl – vielleicht auch grade weil – jeder mit Leidenschaft hinter den Teufeln steht, nörgelt jeder aus seiner Perspektive!
Alles in Allem hat diese Saison zu einem Großteil richtig Spaß gemacht. Und dennoch gehen wir mit leichter Unsicherheit in die Sommerpause. Es wird wohl einen spürbaren Umbruch geben, sowohl in personeller als auch finanzieller Hinsicht, das wurde bereits vor den Playoffs von der Geschäftsführung angekündigt. Ein neuer Trainer muss rasch gefunden werde, um mit ihm die neue Mannschaft aufbauen zu können. Spekulationen wer dies sein könnte, gab es schon viele. Warten wir es einfach ab und lassen uns überraschen. Es wird sicher nicht allzu lange dauern bis wir diese Personalie erfahren, denn bald wird die Dauerkartenoffensive der GmbH wieder gestartet werden und spätestens dann braucht man ein Zugpferd, um den Verkauf der Karten auch bei erhöhten Preisen anzukurbeln. Hoffen wir mal, dass a) der angekündigte Preisanstieg moderat ausfällt, damit keine Zuschauer vom Stadionbesuch abgeschreckt werden, b) der ein oder andere Leistungsträger verbleibt und c) unser finanzstarker Nachbar aus der Bankenstadt nicht wieder zu doll in unseren Reihen räubert. Auch wenn man im Forum (was ich ab Juni wohl SEHR vermissen werde!) schon schrieb man soll dies als Kompliment für die gute Arbeit in Bad Nauheim ansehen, mich stören Abwerbungen aus dem nahen Süden jede Saison aufs Neue und das schon seit 1982, als der VfL sich auflöste und große Teile der Mannschaft an den Main wechselten. Aber so ist der Sport – leider!
Für mich persönlich war die abgelaufene Saison eine ganz besondere: es war meine Fünfzigste (natürlich gratuliere ich mir ganz herzlich zum Goldenen Fan-
Und damit wie immer, Euch allen einen entspannten Sommer
23. März 2018
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