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"Wohlfühl-
Klassenerhalt sicher! Andreas. Ortwein feiert 2014 den Erfolg. Foto: Chuc
EC-
Dass die letztjährige Mannschaft einiges an personellen Veränderungen erfahren würde, konnte man sich an fünf Fingern abzählen. Taylor Carnevale war aus verständlichem Grund nicht zu halten; außerdem sprach die Gerüchteküche – übrigens wie bei Dennis Reimer – bereits frühzeitig von einer Einigung mit Aufsteiger Frankfurt; wieder einmal. Marcus Götz hatte nicht so eingeschlagen wie man es sich erhofft hatte. Kevin Lavallee enttäuschte zu oft und Michael Dorr war für viele nicht die Idealbesetzung eines DEL2-
Doch bevor man hier über neue Namen nachdachte, musste zuallererst derjenige gefunden werden, der den Begriff „Bad Nauheim Hockey“ neu definieren und mit Leben erfüllen könne. Der Name Thomas Popiesch, Trainer in Dresden, wurde immer wieder in den Raum geworfen. Doch dieser sprach sich von Anfang an für einen Verbleib an der Elbe aus, sollte dies überhaupt möglich sein, denn Dresdens Eishockeycracks kämpfte mit der Stadt um die nackte Existenz der Eislöwen. Es ging um nicht weniger als eine Million Euro...
Da diese Option also viel zu unsicher war, schaute man sich natürlich auch anderweitig um und wurde relativ schnell im Südwesten unsere Republik fündig. Am 25. April 2014 präsentierte man auf einer extra einberufenen Pressekonferenz den neuen Head-
Einige Spieler hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ihren Kontrakt um ein Jahr verlängert. Unter ihnen die „siamesischen Zwillinge“ Patrick Strauch und Harald Lange; obwohl letztere zunächst sogar seine aktive Karriere hatte beenden wollen. Mit Goldhelm Matt Beca und Abwehrstratege Dan Ringwald waren auch schon zwei der vier Kontingentstellen besetzt. Für die Torwartposition stand Jan Guryca fest. Es ließ sich also nicht schlecht an, so jedenfalls der Tenor in der Fangemeinde. Bald gab es auch die ersten neuen Namen zu lesen. Marco Schütz aus Bietigheim und der Duisburger Maik Blankart, der als FöLi-
Das Trainergespann: Head Coach Petri Kujala mit sportlichem Leiter und Assistenz-
Diese drei so negativ besetzten Begriffe durften natürlich nicht die Saison charakterisieren, also änderte man die Hervorhebung flux in „LEidensChaft“ um und schaffte dieses „Problem“ aus der Welt. Eigentlich sollte eine solche Randerscheinung nicht einmal erwähnenswert für eine Chronik sein, doch gab es im Vorfeld so gar keine Dinge, die auch nur annähernd an Schwierigkeiten anderer Sommer erinnerte – zumindest nicht in Bad Nauheim.
Anders gestaltete sich die Vorbereitungszeit für unseren hessischen Kontrahent aus Kassel. Für ihn stand lange Zeit nicht fest, ob er sein Aufstiegsrecht auch in eine DEL2-
Doch wieder zurück in die Wetterau. Ein ehrgeiziges Ziel der Geschäftsführung sollte noch Erwähnung finden: Die letztjährige Dauerkartenaktion von 800 verkauften Tickets, wollte man noch einmal toppen. 1000 Saisontickets wurden voller Optimismus anvisiert! Viele belächelten dies und hielten selbst eine Wiederholung des letztjährigen Erfolgs mit 800 Dauerkarten für komplett überzogen; hatte man doch in der Vorsaison hauptsächlich von der euphorischen Stimmung nach dem Aufstieg profitiert. Aber mit weiteren Neuzugängen wurde auch in diesem Bereich heftig die Werbetrommel gerührt.
Verwundert rieb sich die Anhängerschaft die Augen, als man am 16. Mai Neuzugang Nr. 3 las: Max Campbell! Jener Max Campbell, der mit seinem Kollegen Harrison Reed nicht nur in den Playdowns, aber gerade dort für uns alle sehr sichtbar, Tore am Fließband produziert hatte. Grandios!!! Ein wenig erinnerte dieser Coup an die letztjährige Verpflichtung von Michael Dorr. Auch damals wurde der Topscorer eines direkten Endrunden-
Mit Tim May, Goran Pantic und Max Spöttel wurde man sich auch einig. Kyle Helms unterschrieb sogar ein Zweijahresver-
Dass DEL und DEL2 ihr Zusammenwachsen auch in der kommenden Saison unter Beweis stellen wollten, zeigte eine Neuregelung, die es jedem Club zu Pflicht machte, eine Kooperation mit einem Partner der jeweils anderen Liga einzugehen. So war auch der EC wieder auf der Suche nach einem geeigneten Partner. Mit Krefeld und Mannheim hatte man früher bereits Erfahrungen gesammelt, diesmal suchte man den Schulterschluss mit der Düsseldorfer EG. Wer in der DEL2 als FöLi zum Einsatz kommen sollte, stand bei Vertragsabschluss noch nicht fest; doch dass man einige junge Spieler bekommen werde, war klar. Je nachdem wie sich diese Kooperation mit Leben füllte, wollte man die restlichen Positionen in der Mannschaft mit Neuzugängen füllen. Frei waren zu diesem Zeitpunkt noch Stellen in allen Mannschaftsteilen; selbst eine Kontingentstelle war noch unbesetzt. Die Nachricht, dass Sven Gerbig zu seinem Heimatverein zurückkehre, kam am 10. Juni. Drei Wochen später wurde die letzte Ausländerposition vergeben. Drew Paris, ein Offensivverteidiger mit „ordentlichem Bumms“ kam vom neuen Kooperationspartner DEG; natürlich nicht als FöLi, sondern als fester Mannschaftsteil. In diesem Jahr schienen die Verantwortlichen viel Wert auf die Offensive zu legen. Hatte es im letzten Jahr oft geheißen „wir brauchen zu vielen Chancen für ein Tor“, so wollte man dieses Argument in der kommenden Saison nicht mehr gelten lassen. Als Domenic Bartels wieder zum Backup hinter Jan Gurcya ausgerufen wurde und mit „Baumi“, wie von vielen erwartet, endlich auch der in der letzten Saison so gereifte Abwehrspieler unter Vertrag genommen wurde, stand die Mannschaft. Alexander Wagner, erster Torwart des Regionalliga-
Er kam aus Kasachstan nach Bad Nauheim. Ex-
„Aber einen hab ich noch!“ dachte wohl Geschäftsführer Andreas Ortwein, als er am 16. Juli den letzten Neuzugang bekannt gab. Und es war einer, der wiederum aufhorchen ließ. Von Saryarka Karaganda kam mit Vitalij Aab ein deutscher Ex-
Eine Einschätzung für diese neue Mannschaft war schnell gefunden. Neben der Mischung aus jungen hungrigen Spielern hatte man auch sehr erfahrene und technisch versierte Cracks im Team. Kanadisches Sturm-
So titelte auch die WZ in ihrer Sonderbeilage zum Start der DEL2: „(A)ab in die Playoffs!“. Das einzige was dazu noch zu leisten war, musste das neuformierte Duo aus Trainer Kujala und Co-
Wieder einmal waren die Erwartungen der Fans also sehr hoch, als am 16. August bei strahlendem Sonnenschein in Butzbach beim Sponsor First Stop die Saisoneröffnungsfeier über die Bühne ging. Professionell wurde von Hit-
Die ersten Spielerfahrungen des Sommers sammelte die Mannschaft auf italienischem Eis. In Sterzing/Süd Tirol schlug man die heimischen Broncos scheinbar mühelos mit 7:0, bevor bei der Heimfahrt auf einem Zwischenstopp in Feldkir-
Zur Einweihung der neuen Hall of Fame waren Rolf „Pilo" Knihs, Katja Murray und Rainer Philipp (von links nach rechts) persönlich anwesend. Foto: Storch
In der letzten Saison hatte jeder Fan die Möglichkeit seine Stimme für einen verdienten Spieler aus knapp 70 Jahren Eishockey in der Badestadt abzugeben. Rund 3000 Personen nutzten diese Möglichkeit und an jenem 29. August wurden drei Sieger jener Wahl präsentiert. Platz drei ging an Rolf „Pilo“ Knihs, den Spieler, der mit Abstand die meisten Jahre ein Trikot der Roten Teufel getragen hat. Auf dem zweiten Rang landete Doug Murray. Der im letzten Jahr so überraschend verstorbene Kanadier war Sympathieträger Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre. Unangefochten an der Spitze landete – wen wundert‘s – der Vorzeige-
Sowohl „National-
Die Mitglieder dieser Ruhmeshalle haben die Zusicherung der GmbH, dass ihre Rückennummern auf absehbare Zeit nicht wieder vergeben werden. Auch in Zukunft sollen weitere Personen in diese Hall of Fame berufen werden.
Bedingung ist jedoch, dass sie mindestens drei Spielzeiten für die Roten Teufel aufliefen und zum Zeitpunkt ihrer Aufnahme in die Ruhmeshalle nicht mehr aktiv sind. Nun – diesen Bedingungen genügen noch sehr viele Ehemalige, so dass die Hall of Fame sicherlich noch einiges an Zuwachs zu erwarten hat...
Soweit zur Vorbereitung auf die neue Spielrunde. Doch was ab Freitag, dem 12. September zählte waren Ligapunkte. Wir erinnern uns: Letztes Jahr hatte es einen fulminanten Auftakt für die Teufel gegeben... Und dieses Jahr? Pustekuchen! Der Start hielt drei Niederlagen in Folge bereit! Hatte man an der Nordseeküste den Fishtown Pinguins nach 2:0-
Aber gottlob wurde es besser. Schon der 4. Spieltag hielt wieder ein Derby bereit. Diesmal in der „Löwen-
Das Derbysieger-
wurde es strapaziert, nicht nur in Bad Nauheim. Nach dem 12. Spieltag trennten den Zweiten (Rosenheim) gerade mal fünf Punkte vom Elften (Bremerhaven). Es war wirklich verrückt. Ein einziger Spieltag konnte einen Club aus den Playdown-
Naja, solange man auf keinem Playdown-
Fehlte es da etwa an Kondition, an sportlicher Fitness? Krasses Beispiel das Spiel in Landshut am 2. November. Fünf Minuten vor der Schlusssirene führten die Roten Teufel noch mit 4:3; bekam man zunächst den Ausgleich so verloren wir ganze drei Sekunden vor Ende mit 4:5. Bei eigener Überzahl in den letzten beiden Minuten hatte man es trotz bester Möglichkeiten nicht verstanden wenigstens einen Punkt zu sichern. Im Gegenteil; man „vergaß“ den Sünder auf der Strafbank, der sich bei seiner Rückkehr Sekunden vor Ende keinerlei Bewachung gegenüber sah. So schnappte er sich den Puck, zog ungehindert auf und davon und besiegelte das Nauheimer Knock out. Deprimierend -
So wie man in Landshut das Powerplay nicht genutzte hatte, so wurde das Überzahlspiel im Saisonverlauf generell zur Achillesferse, obwohl Bad Nauheim anfangs der Runde gerade hier noch geglänzt hatte. Immer noch ein Querpass spielen, noch ein Schlenker, noch eine Drehung, nochmal nach einem besser postierten Nebenspieler suchen... anstatt den Puck direkt in den Slot und konsequent auf das gegnerische Tor zu schießen. Mit kompliziertem Spiel permanent erfolglos sein, das kostetet den Zuschauer wahrlich viele Nerven.
Als sich die Weihnachtszeit näherte, pendelte sich der Tabellenplatz auf einem Pre-
Überhaupt konnte der EC in dieser Saison personell auf den größten Kader der letzten Jahre zurückgreifen. Neben den 22 vertraglich gebundenen Spielern kamen mit Benedict Roßberg (Tor), Corey Mapes, Hagen Kaisler, Jonas Noske (alle Verteidigung), Dominik Daxelberger, Tim und Tobias Brazda sowie Alexander Thiel (alle Sturm) acht Förderlizenzspieler aus Düsseldorf hinzu. Deion Müller hatte man aufgrund toller Leistungen zu Beginn der Punktrunde bereits mit einem Vertrag ausgestattet. Auch der noch nicht mal 16-
Was, so fragten sich sicherlich nicht nur die Fans, war dafür der Grund? Die schnellen Antworten hatten Forumsschreiber natürlich parat. „Trainer und Co-
Diese Statements gab es zuhauf. Der Grund warum so viele in die gleiche Kerbe schlugen war offensichtlich, denn gefühlt war es eine Ewigkeit her, dass man das Stadion nach einem Spiel richtig zufrieden oder gar euphorisch verlassen hatte. Es gab Siege, das ist nicht zu leugnen, doch es fehlte ihnen ein-
Zum neuen Jahr hin veränderte sich das Gesicht der Mann-
Auch Sven Gerbig fehlte ab dem neuen Jahr. Er hatte sich zwar eine Fußverletzung zugezogen, wurde allerdings aus sportlichen Gründen aussortiert. Mitte Januar verließ Daniel Oppolzer unerwartet und auf eigenen Wunsch den EC in Richtung Kaufbeuren. Sein Heimatclub, der abgeschlagen am Tabellenende rangierte, garantierte ihm mehr Verantwortung und Eiszeit, als man es ihm in Bad Nauheim zugestanden hatte. Diese Personalie bedauerten viele, denn Oppolzer war immer einer derjenigen, denen man den Kampf nie absprechen konnte. Kompensiert wurden diese Abgänge durch einen jungen Stürmer aus Ravensburg: Yannik Baier. Hatten einige gehofft es würden sich weiter Verstärkungen bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar ergeben, so wurden diese enttäuscht. Es tat sich nichts mehr...
Sportlich rüttelte der Januar noch heftiger am Nervenkostüm der Fans. Den Auftakt machte das Heimderby gegen Kassel. Im ersten Drittel spielte man Kassel regelrecht an die Wand und führte hochverdient mit 2:0; auch das 2. Drittel dominierten die Teufel, konnten aber keine Tore nachlegen, was sich im dritten Abschnitt wieder einmal rächte. Wie so oft in dieser Saison stand am Ende des Spiels eine 2:3-
Oppolzer ging zurück nach Kaufbeuren. Foto: Chuc
In Bietigheim gab es die erwartete Niederlage bevor das bis dato schlechtestes Spiel der Saison im CKS steigen sollte. Gegner war Kaufbeuren, die mit einer Hypothek von 13 Spielen ohne Punktgewinn und einem Minikader von nur 14 Spielern angereist waren. Dafür die Bayern erstmals mit Daniel Oppolzer nach Bad Nauheim, der vor dem Spiel noch gebührend von Verein und Fans verabschiedet wurde. Was dann aber folgte schlug für viele dem Fass den Boden aus: die Allgäuer schossen ein 2:0 heraus, bevor Bad Nauheim im 2. Drittel den Spieß umdrehte und mit 5:3 vorne lag. Als jeder im letzten Drittel mit einem klaren Sieg für die Kurstädter rechnete, brach das Unheil wieder herein. Kraftlos, lustlos, kampflos, systemlos... vergeigte die Mannschaft den Vorsprung und ausgerechnet Oppolzer erzielte zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich. Dass in der Verlängerung Ringwald doch noch den Siegtreffer setzte, war zwar gut für die Punkteausbeute, konnte aber nicht über die grenzenlose Enttäuschung der Besucher hinwegtäuschen. Mit einem gellenden Pfeifkonzert wie schon seit Jahr und Tag nicht mehr, hatten die 60 Minuten ihren Abschluss gefunden.
Es war wirklich deprimierend. Spieler wie Max Campbell hatten in den ersten Wochen noch mit grandioser Übersicht brilliert. Drew Paris hatte öfters „den Hammer“ ausgepackt und so manches Tor von der Blauen erzielt. Vitalij Aab, durch seine Spielweise per se nicht die geborene „Kampfsau“, verlor anfangs dank seiner Spielkunst nie den Puck... und plötzlich lief vieles nicht mehr so wie in den ersten beiden Monaten. Nicht von ungefähr verlor er auch seinen Goldhelm, das Symbol des Topscorers. Hatte die Mannschaft denn alles verlernt oder waren es Auswirkungen der schon zitierten „Wohlfühloase“? Kurioser Weise hatten zu diesem Zeitpunkt Maik Blankart, Kyle Helms, Patrick Strauch, Harry Lange und Vitalij Aab bereits neue Verträge für 2015/16 in der Tasche; eine Situation, die man in Bad Nauheim eigentlich seit Jahren nicht mehr kannte. So sprach Trainer Kujala immer wieder von individuellen Fehlern, die dem Team unterliefen, bemühte auch die bekannte Vorjahres-
Er hatte ja absolut Recht und niemand widersprach ihm hier. Doch ist nicht gerade die Position des Trainers dafür da, solche Dinge abzustellen? So ahnten viele Schlimmes als es zwei Tage später nach Dresden ging. Es wurde ein denkwürdiges Spiel. Kurz nach der Schlusssirene erhielt ich eine Mail von einem langjährigen Dresdener Freund: „Was tut man nicht alles für eine gute Fanfreundschaft!“ meinte er etwas sarkastisch, denn Bad Nauheim hatte mit 7:2 den höchsten Saisonsieg eingefahren! Wie gesagt, diese Saison war irgendwie irre, denn mit diesem Sieg verließen die Teufel erstmalig seit Wochen wieder die Playdown-
Es folgten... zwei Heimniederlagen! Gut, gegen Bietigheim und Bremerhaven muss man nicht unbedingt gewinnen, auch nicht zuhause, aber die Chancen zu etwas Zählbarem waren wieder da gewesen und man hatte sie nicht nutzen können. Gegen Bietigheim kam der Einbruch – wie so oft – im letzten Drittel, das man mit 0:3 verlor und die Fishtown Pinguins freu-
Dank der Mannschaft an die Fans nach dem Sieg im Spiel gegen Crimmitschau. In dieser Saison war das Verhältnis jedoch oft ein sehr angespanntes Foto: Chuc
Verkehrte Welt einmal andersrum dann in den nächsten beiden Auswärtsspielen. Hier siegte das Kujala-
Noch sechs Spieltage lagen vor dem Teilnehmerfeld und es waren für Bad Nauheim durchweg „Schicksalsspiele“, da es fast ausschließlich gegen die direkte Konkurrenz um die Pre-
Auch das Spiel in Rosenheim endete mit dem gleichen Ergebnis, nämlich einem 4:3 nach Penaltyschießen für die Heimmannschaft. Dumm nur, dass nach dem ersten Drittel ein 0:3 für die Rotweißen auf der Anzeigentafel gestanden hatte. All diese verschenkten Punkte ließ die Stimmung bei den Fans nicht besser werden, obwohl inzwischen Rang 9 in der Tabelle erreicht war.
Das letzte Derby der Saison gegen Frankfurt begann vor traditionell ausverkauftem Haus mit einem Paukenschlag. 1:0 in der 3. Minute durch Max Campbell. Bis zur 11. Minute hielt die Bombenstimmung kippte aber als der Ausgleich fiel und schlug in Schweigen und Frust um, denn Frankfurt watschte die Teufel mit fünf schallenden Ohrfeigen ab. Das 1:5 brachte wieder Platz 11, denn die Konkurrenz aus Weißwasser und Dresden hatten beide gesiegt. Unbegreiflich wie ein einziges Gegentor, eine bis zu diesem Zeitpunkt richtig gute Leistung einfach so wegblasen konnte. Nach dem Ausgleich sah man wieder zunehmend das desolate Auftreten, was man aus vielen Partien dieser Saison zur Genüge kannte. Warum war diese Mannschaft so labil, so ohne Selbstvertrauen und ohne Glauben an das eigene Können?
„Wir haben es selbst in der Hand und müssen auf uns schauen“ hatte Petri Kujala die Parole vor dem Wochenende ausgegeben. Aber leider wurde genau andersrum ein Schuh daraus: Nur die Hoffnung auf Ausrutscher unserer Wettbewer-
Das vorletzte Spiel konnte mit Fug und Recht als Endspiel um die Pre-
Public Viewing im VIP-
Das war‘s dann wohl! Die rein theoretisch Chance Dresden auf der Ziellinie doch noch abzufangen war zwar durch die Eislöwen-
Der Frust hatte alle gepackt. Es blieben nun zehn Tage um sich mental auf die Playdowns einzustellen und den Supergau Abstieg zu vermeiden.
Angesichts dieser Situation meldete sich Andreas Ortwein über die Sozialen Medien und Internet-
Spiel 1 der Playdowns sahen gut 2400 Zuschauer und begaben sich am Ende nach 67:34 Min und einem sehr glücklichen 4:3-
Ausgleich also nach Spielen und der erste Sieg des ESVK gegen den EC in dieser Saison überhaupt. Schlechte Vorzei-
So hoffnungsvoll dieser Sieg auch stimmte, am darauffolgenden Freitag war wieder alles dahin. 7:4 verlor der EC in Kaufbeuren, und wieder war es die „fucking last period“, die alleine mit 4:0 in die Hose ging. Wie lange sollte diese verdammte Serie eigentlich noch gehen; etwa über alle 7 Spiele?
Am Sonntag im CKS höre man folgerichtig vor dem Spiel mehr Stimmen, die eher ein mulmiges Gefühl äußerten denn Zuversicht versprühten. Doch Nauheim bestätigte die Heimse-
Noch ein Sieg bis zum Klassenerhalt, und der sollte unbe-
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Hier endet die Saisonchronik 2014/2015. Alle, die nur an den reinen Fakten interessiert sind, können getrost den Rest überspringen. Doch angesichts der letzten Wochen, erlaube ich mir noch ein paar ganz persönliche Anmerkungen.
Diese Saison ist die zweite Spielzeit hintereinander, bei der viele aufatmen und sagen: “Endlich vorbei“. Eine fatale Situation, bedeutet es doch dass die Lust auf Eishockey, oder besser gesagt auf das diesmal gezeigte Eishockey, im Verlauf der Runde abhandengekommen ist. Der hartumkämpfte Klassenerhalt ist als Ziel meilenweit entfernt von dem, was sich Fans, GmbH, Sponsoren und Team versprochen hatten. Doch wie gesagt, es ist bereits die zweite Saison, für die diese Aussage zutrifft. Auch letztes Jahr hatten sich alle eigentlich mehr als die Playdowns erhofft, wurden aber eines Schlechteren belehrt.
War man vor Jahresfrist allerseits noch leidlich gewillt, dies als „Lehrjahr“ abzuhaken – schließlich spielte man nach langer Abstinenz wieder in einer weitaus niveauvolleren Liga, gab es eine nicht unerhebliche Verletzungsserie, die einiges entschuldigte und vor allem war abzusehen, dass sich für die kommende Saison so manches ändern würde – so ist die Situation und daher auch die Stimmungslage diesmal eine gänzlich andere. Die Emotionen haben sich kontinuierlich über die gesamte Saison von erwartungsvoller Vorfreude über abwartendes Hoffen, wachsende Enttäuschung bis hin zu tiefsitzendem Frust gewandelt. Gegen Ende der Hauptrunde entlud sich die Stimmung in einer Blockbildung, wo die eine Seite ein trotziges „Petri-
Dass eine solche Konfrontation Gift für einen Club ist, der sein Image zum großen Teil darauf aufbaut einen familiären Umgang zu pflegen, ist wohl unbestreitbar. Andreas Ortwein hat durch seinen Brief schon versucht, dieser Konfrontation die Spitze zu nehmen und zusammenzuführen was zusammen bleiben muss! Die Reaktionen auf seine Zeilen waren durchweg positiv. Dies zeigt welches Vertrauen die Person des Geschäftsführers im Umfeld besitzt.
Dennoch werden es die Verantwortlichen in den kommenden Wochen und Monaten nicht leicht haben, die gesamte Fangemeinde -
Ortwein hat vorgerechnet, wie sich die Finanzen darstellen und wohin sie sich entwickeln müssen. Bevor überhaupt Investition in den sportlichen Kader tätigen zu können, müssen viele zigtausend Euro aufgewendet werden, um die Voraussetzungen für eine DEL2 Lizenz zu gewährleisten. Ausgaben für Videobeweis, Netzwerk-
Ferner soll zum dritten Mal hintereinander ein Rekord in Sa-
Durch den Klassenerhalt hat sich die Gemütslage zwar wie-
Doch gerade die gilt es zu motivieren, denn nicht das Stammpublikum sondern nur die Gelegenheitsbesucher können die erforderlichen Steigerungen bringen. Dabei darf man vor allem nicht vergessen, dass eine Eintrittspreiserhö-
Die Zuschauer sorgten auch in dieser Saison wieder für einen Anstieg der Besucherzahlen im CKS. Mit 2600 pro Spiel waren es durchschnittlich 200 mehr als geplant. Foto: Storch
Sieht man einmal von der sportlichen Seite ab und schaut, wie es der Geschäftsführer in seinem Brief getan hat, auf die Entwicklung des EC Bad Nauheims der letzten Jahre abseits des Eises, so ist natürlich zu konstatieren, dass sich hier viel bewegt hat. Wir haben in der Tat einen sehr repräsentativen VIP-
Und dennoch: Letztendlich spielt die Musik im sportlichen Bereich; zählt unter dem Strich das Abschneiden und vor allem das Verhalten der Mannschaft, mit der sich der Besucher identifizieren will. In unserem Fall ist dies die Profi-
Dass wir eine gute Nachwuchsarbeit brauchen und somit die Aufgabe des Stammvereins eminent wichtig ist, steht selbstredend außer Diskussion. Bad Nauheim darf sich aber meiner Meinung nach nicht primär als Ausbildungsverein sehen und auch nicht dorthin entwickeln wollen. Wohin dies führt zeigen genügend Beispiele der traditionsreichen Bayernclubs wie dem EV Füssen oder dem EC Bad Tölz. Ist eine solche Situation wirklich erstrebenswert? Maximal dritte Liga mit einem verstärkten Junioren-
Um es noch einmal klar herauszustreichen: ich rede hier nicht dem unbedingten kurzfristigen Erfolg das Wort; warne aber auch davor zu denken weitere eins, zwei Jahre ohne nennenswerte Fortschritte könnten uns nicht ebenso gefährlich werden. Wie sagte die Geschäftsführung doch: „Der Zuschauer ist unser Hauptsponsor.“ Wenn genau dieser, der die letzten Jahre so unbeirrt an der Seite des Clubs stand, mangels fehlender Erfolge nicht gehalten werden kann, verliert man mehr als man denkt. Denn letztendlich macht Profisport nur dann Sinn, wenn auch die entsprechende Resonanz bei den Fans vorhanden ist. Für wen sollte man sonst spielen? Für was hätte man all die schönen Locations im CKS errichtet? Wofür hätte man seit 2007 so geackert?
Genau deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass man alles für eine sportlich erfolgreiche neue Saison tun wird. Das Endresultat 2015/2016 darf nicht ein drittes Mal „Klassenerhalt mit blauem Auge“ lauten. Das Ziel Playoffs und vor allem das Erreichen dieses Zieles, sollte das Maß aller Dinge für die kommende Saison sein. Voraussetzung dafür sind die richtigen Personen am richtigen Platz, ohne Rücksicht auf persönliche Animositäten, Sentimentalitäten oder Freundschaftsklüngeleien. Fans, Mannschaft, GmbH, Sponsoren... alle müssen an einem Strang, und zwar in die gleiche Richtung, ziehen. Dass manchmal auch eine gewisse „Schwarmintelligenz“ (und sei es auch „nur“ der zahlende Zuschauer) vernünftige und richtige Vorschläge macht, sollte von keinem bedenkenlos übergangen werden. Mein Apell geht deshalb an beide Seiten: Liebe Geschäftsführung, niemand hat alleine das Patentrezept für den Erfolg; liebe Fans, sehr wohl haben aber einige wenige die persönlichen Konsequenzen eines Misserfolgs zu tragen. Gegenseitiges Verstehen und aufeinander Hören kann hier sehr hilfreich sein. Und genau da teile ich uneingeschränkt den Aufruf zur GEMEINSAMKEIT, den Andreas Ortwein in seinem offenen Brief beschworen hat!
In diesem Sinne; hoffen wir auf eine schnelle und gute Weichenstellung zum Gelingen einer neuen Aufbruchsstimmung. Mag ein jeder nach seinen Möglichkeiten mit besten Kräften dazu beitragen, dass auch im siebzigsten Jahr nachdem Colonel Paul Rutherford Knight diese „Kultstätte Eisstadion“ in Bad Nauheim ermöglichte, wieder mehr Erfolg in die heiligen Hallen einkehrt. Einen schönen, erholsamen Sommer – und im nächsten Herbst sehen wir uns alle wieder im CKS bei begeisternden DEL2-
25. März 2015
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