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Klein aber fein
Endlich Frühling! Allem Klimawandel zum Trotz hatten wir einen langen, strengen Winter. Die frostigen, aber sonnigen Wochen im Januar brachten Nachttemperaturen bis -
Die „Konties“ der Saison Kevin Lavallee, Lanny Gare, Ryan Hare, Chris Eade (v.l.n.r.) mit Trainer Fred Carroll (ganz rechts)
Gleich zum Ende der Saison 2007/2008 gab es sehr erfreuliche Neuigkeiten. Die Geschäftsführung wartete mit gern gehörten Überraschungen auf und machte Nägel mit Köpfen: Erfolgstrainer Fred Carroll erhielt einen Zweijahresvertrag plus Option, Kevin Lavellee -
So positiv eingestimmt überraschte im Frühsommer eine Meldung aus der Chefetage: Alleingesellschafter Wolfgang Kurz ließ aus heiterem Himmel eine Budgetunterdeckung von 100.000 € vermelden und setzte sich und seinem Team sofort die Pistole auf die Brust: In kürzester Frist, nämlich bis zum 15. Juni, müsse das Loch über Garantiegelder zu 100 % gestopft werden, um seriös wirtschaften zu können oder aber... oder aber was? Ganz einfach: der Exitus des Nauheimer Profi-
Nun ja, da das Ende der Roten Teufel schon so oft an die Wand gemenetekelt wurde, schauten viele mehr irritiert als schockiert drein, denn diese Hiobsbotschaft wollte so gar nicht im Einklang mit den positiven Vorgängen des Frühjahres stehen. Drei Aktionen stampfte man kurzerhand aus dem Boden, um der Finanzlücke entgegenzutreten. Den Fans wurde für 99 € eine EC-
Mit Verlaub: Schon im Mittelalter hatten Alchemisten erfolglos versucht aus wertlosem Tand Gold herzustellen. So erübrigt es sich wohl über Erfolg oder Misserfolg dieser drei Aktionen zu sinnieren. Niemand -
Zu dieser Zeit war das Triumvirat der Geschäftsführung von 07/08 bereits um eine wichtige Person geschrumpft: Harald Schüssler, noch vor Jahresfrist sowohl verantwortlich für die GmbH-
Inzwischen aber mehrten sich die Schlagzeilen über Bad Nauheims Kufencracks nicht nur in der Lokalpresse, sondern sogar in Medien, die schon lange nicht über die Roten Teufel berichtet hatten. Beispielsweise waren BILD-
Am Stichtag, dem 15. Juni, hatten alle Geldbeschaffungsmaßnahmen zusammen knapp 30% der geforderten Summe erbracht (immerhin! -
Eine letzte Hürde hatte der EC noch bei der ESBG zu nehmen, denn dort waren die Roten Teufel wohl nicht zuletzt auch durch das hausinterne Finanzhickhack als Wackelkandidat für die Lizenzierung eingestuft worden. Nachdem jedoch das Budget gesichert schien, war die ESBG glücklich nicht einen weiteren Nordvertreter abschreiben zu müssen. So konnte das Abenteuer Oberliga 08/09 beginnen.
Drei Wochen vor Rundenbeginn sammelte das Team um Fred Carroll erstmals Wettkampferfahrung in einem Freundschaftsspiel. Dem Neu-
Kevin Lavallee wieder einmal auf und davon...
… und schon hat es im gegnerischen Kasten geklingelt!
Doch zur weiteren Vorbereitung begab sich der EC Tross erst einmal auf Reisen. Was in früheren Jahren ganz normal war und des Öfteren praktiziert wurde, brach vor dieser Saison eine weitere Diskussion vom Zaun. Frei nach Dichterfürst Goethe lautete die provokante Frage: „Warum in die Ferne schweifen, wenn der Kurpark liegt so nah?“ Der Stammverein hatte bereits entsprechende Eiszeitkontingente von der Stadt erstanden und bot diese nun -
Die Fahrt in den Osten erwies sich als voller Erfolg. Gegen Vereine aus der Slowakei (Povazska Bystica; 10:3-
Die Punktrunde begann mit einem Auswärtsspiel in der stark eingeschätzten Südstaffel. In Grafing siegten die Kurstädter beim EHC Klostersee deutlich mit 2:5. Was für ein Auftakt!!! Und am Sonntag sollte zum ersten Heimspiel der Nord-
Gleich also eine volle Hütte, so dachten die meisten, als sie Sonntagsabends erwartungsfroh ins Stadion strebten. Ein wenig Ernüchterung machte sich breit, als nur gut 1100 Zuschauer das Spiel sehen wollten. Was dieses Match jedoch spielerisch zu bieten hatte, war atemberaubend. Zu keinem Zeitpunkt hatten die Norddeutschen eine echte Chance. Bad Nauheim wirbelte, kombinierte und brillierte auf der ganzen Linie. Immer wieder prasselte Szenenapplaus auf die Teufel hernieder und mit wiederum 5:2 festigte man die Position an der Tabellenspitze des Klassements.
Auf dem Nachhausweg ging einigen Fans sicherlich die Frage durch den Kopf, ob es denn auch heuer wieder eine dieser typischen x8/x9-
Die Mannschaft spielte auch in den folgenden Begegnungen sehr leidenschaftlich, dennoch blieb der Erfolg in Form von voller Punktzahl das ein oder andere Mal versagt. Ein 6-
Umso enttäuschender die Entwicklung der Zuschauerzahlen. Kamen anfangs der Saison im Schnitt noch gut 1000, so schrumpfte die Zahl fast bei jedem Heimspiel ein wenig, bis endlich nur noch zwischen 800 und 900 Besucher je Partie die Stadiontore passierten. Ehrlich gesagt, war dies ein unbegreifliches Phänomen. Sicherlich, der diesjährige Modus brachte immer wieder die gleichen Teams in den Kurpark, was nicht unbedingt für Abwechslung sorgte. Doch wie gesagt: die Teufel zeigten Leidenschaft, Biss und fast immer sehr gefälliges Eishockey. Auf die letzten Jahre bezogen, mit Sicherheit das Beste, was im CKS seit dem Zweitligaabstieg geboten wurde. Deshalb blieb die Tastasche nicht nachvollziehbar, aber leider wahr: Die Zahl der Stammgäste war in diesem Jahr wiederum bescheiden. Spätestens hier muss man der GmbH-
Selbst der „Goldene November“, in dem das Team praktisch von Sieg zu Sieg eilte, vermochte daran nichts zu ändern. Sportlich legte man in dieser Zeit jedoch den Grundstein zur Playoff-
Tobias Schwab war bester deutscher Scorer im Team 2008/2009
Zwar war es wieder das bis dato so gut gelittene Hannover, doch zeigten sich die Indianer als Spielverderber und nahmen ein selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk in Form von drei Punkten mit nach hause.
Mit der sportlichen Situation hätten man gut leben können, hätte sich im Dezember nicht einiges zugetragen, was den EC-
Zu allem Überfluss verließ auch noch Dennis Cardona die Mannschaft. Und hier gab es in der Tat befremdliches zu Lesen. Stand in den offiziellen EC-
Sei’s drum. Die Suche nach neuen Spielern -
Doch zurück zum sportlichen Abschneiden. Der Abstand zwischen dem EC und seinen Verfolgern schmolz im Januar und Februar langsam aber stetig dahin zumal sich beim Herner EV eine ungeahnte Leistungsexplosion einstellte. Kein Wunder, denn die Herner agierten in dieser Saison als Farmteam des DEL-
Hannover, Leipzig, Bad Nauheim, Rostock… so lautete lange Zeit der erwartete Zieleinlauf. Doch Herne punktete sich permanent an das Führungsquartett heran. Während Rostock emsig dagegenhielt, wechselten bei den Teufeln immer häufiger Licht und Schatten. Das Torhüterduo geriet dabei zunehmend in den Focus, denn sowohl Martin Niemz als auch Daniel Wrobel zeigten mehr Nerven als allen lieb war. Sie hielten zwar mitunter bravourös, doch rutschte immer wieder auch einmal ein „Kappentor durch die Hosenträger“.
Spätestens Ende Februar/Anfang März sahen viele die Felle davon schwimmen. Rostock hatte bis auf zwei Punkte verkürzt und Herne hatte noch immer seinen Lauf. Die Playoff-
Dann verkündeten die Sachsen gar den freiwilligen Verzicht auf die Playoffs, stellten aber die Bedingung im nächsten Jahr wieder in der Oberliga antreten zu dürfen. Eindeutig ein Verstoß gegen das ESBG-
Kein Wunder, dass die EC-
Beides gelang erfreulicherweise bereits im Februar 2009, kurz nachdem auf den letzten Drücker mit John Hooks von den Amarillo Gorillas noch ein letzter Teamzugang präsentiert werden konnte. Sponsor wurde der Malerbetrieb Hombach aus dem Westerwald und im Marketingteam fanden sich mit Jörg Barthel, Christian Wicker und Michael Flemming gleich drei Personen zusammen.
Zum Ende der Punktrunde erreichte der EC sein erstes Etappenziel deutöicher als man es noch vor Wochen erwartet hatte. Dank zweier Kantersiege gegen Deggendorf (13:2 auswärts und 12:1 zuhause) ging man mit drei Punkten Vorsprung vor Rostock über die Ziellinie, hatte Heimrecht gegen ebendiese Piranhas und träumte gar vom Erreichen des Finales.
Am Freitag, den 27. März wurden um 19:30 Uhr im CKS die zehnten Play-
Die Tage um Ostern waren Finalspieltage, der Endspielpartner die Hannover Indians! Herne hatte im Halbfinale zwar aufopferungsvoll Paroli geboten, doch unterlagen die Crusaders letztlich mit 1:3 Spielen. Also kreuzten die Roten Teufel im Finale genau mit jenen Indians die Schläger, gegen die schon zum Saisonauftakt so fulminant aufgetrumpft werden konnte. Doch diesmal stand der „Feger“ auf der anderen Seite. Mit drei glatten Siegen (6:2, 5:1 und 6:1) schafften die Hannoveraner im fünften Anlauf endlich den Aufstieg in die Zweite Liga. Bad Nauheim blieb „nur“ der warme Geldregen in Form einer satten Zusatzeinnahme, denn zu den beiden Halbfinalspielen kamen zusammen 4051 und im Finale gar 3526 Besucher in einer einzigen Begegnung. Schade nur, dass gerade dieses Match von einer äußerst mangelhaften Schiri-
Kommen wir also zum Ende noch einmal auf die eingangs zurückgestellte Frage nach der Bewertung dieser Saison. Nun, mit der unerwarteten Finalteilnahme, war diese Runde ohne „Wenn und Aber“ sportlich überaus erfolgreich. Und auch im wirtschaftlichen Bereich müssten die Zahlen zufriedene Gesichter in der Geschäftsstelle hinterlassen haben, denn legt man die nichtkalkulierten Playoff-
Hoch her ging es in den Finalspielen gegen Hannover, da flogen nicht nur Spieler durch die Luft….
Wie das Team 2009/2010 aussehen wird, hängt wohl maßgeblich vom Erfolg des neuformierten Marketingteams ab. Auf jeden Fall darf man gespannt sein, wie sich der Sommer entwickeln wird. Ein selbstgemachtes Lamento á la 2008 dürfte (und wird hoffentlich auch) im bevorstehenden Sommer ausbleiben können.
Zum Schluss noch eine ganz persönliche Anmerkung: Nach der Posse um Leipzig, der noch ungeklärten Frage des nächstjährigen Oberligamodus, dem Zweitligaausstieg von Bad Tölz, dem Rückzug von Duisburg aus der DEL und dem damit eventuell verbundenen Nachrücken des Zweitligameisters, könnte im Sommer noch so einiges in der deutschen Eishockeylandschaft in Bewegung kommen. Heute also bereits völlig auszuschließen, dass sich für den Finalteilnehmer EC Bad Nauheim nicht doch noch ein Hintertürchen zur 2. Bundesliga auftun könnte, wäre wohl verfrüht. Sollte sich eine Gelegenheit zur Klassenverbesserung ergeben, wäre es in meinen Augen wünschenswert diese Option -
Aber warten wir es einfach ab, verabschieden uns in die Sommerpause und drücken schon jetzt die Daumen für das, was uns ab September wieder alle zur großen Teufelsfamilie im CKS vereint. Macht‘s gut und holt euch keinen Sonnenbrand…
16. April 2011
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